Vor dem entscheidenden Showdown hat sich Franziska Preuß in ihrer Heimat eine kurze Auszeit genommen, um neue Energie und Unterstützung zu tanken. Die beste Biathletin Deutschlands hat im Rennen um das Gelbe Trikot nur noch 20 Punkte Vorsprung. Beim Saisonfinale, das ab Freitag am berühmten Holmenkollen stattfindet, muss die 31-Jährige nicht nur ihre letzten Kraftreserven mobilisieren, sondern auch mental alles geben, um den Kampf gegen ihre ständige Rivalin Lou Jeanmonnot nicht zu verlieren.
„Noch habe ich den kleinen Vorteil. Ich gebe einfach mein Bestes, mehr kann man sowieso nicht machen“, äußerte die Verfolgungsweltmeisterin nach ihrem fünften Platz im Massenstart von Pokljuka. Um ihren großen Traum, die große Kristallkugel zu gewinnen, zu verwirklichen, verzichtete Preuß auf einen Einsatz in den Mixed-Staffeln und reiste nach dem Einzelrennen nach Ruhpolding, bevor es am Montagabend mit dem Team nach Oslo geht.
„Das haben wir so besprochen. Bei ihr ist die volle Konzentration auf dem Gesamtweltcup. Die Saison ist lang, deshalb macht es Sinn, ihr noch mal Regenerationszeit zu geben“, erklärte Sportdirektor Felix Bitterling.
Ein spannender Zweikampf bis zum Schluss
In schwierigen Bedingungen erzielte die 31-Jährige, die zuvor im verkürzten Einzel den dritten Platz belegte, im 18. Saisonrennen ihr 14. Top-Fünf-Ergebnis. Aufgrund des siebten Saisonsiegs der Französin reduzierte sich jedoch der Vorsprung auf Jeanmonnot.
„Ich glaube, wir machen beide eine super Saison. Und egal, wie es ausgeht, können wir trotzdem stolz sein auf das, was wir schon geschafft haben“, sagte Preuß. In der nächsten Woche wird es in Norwegens Hauptstadt in den drei verbleibenden Rennen – Sprint, Verfolgung und Massenstart – zu einem spannenden Duell kommen.
Preuß ist seit dem 13. Dezember im Gelben Trikot, könnte jedoch nun Gefahr laufen, kurz vor dem Ziel alles zu verlieren. Gewinnt Jeanmonnot am kommenden Freitag den Sprint, könnte sie selbst bei einem dritten Platz von Preuß diesem das begehrte Trikot abnehmen.
Unterstützung von ehemaligen Teamkolleginnen
Preuß möchte die sechste Deutsche werden, die sich nach Martina Glagow, Kati Wilhelm, Andrea Henkel, Magdalena Neuner und Laura Dahlmeier zur besten Skijägerin einer ganzen Saison krönt.
„Es ist noch alles drin. Sie hat alles, was man für den Gesamtweltcup braucht“, sagte Olympiasiegerin und ZDF-Expertin Denise Herrmann-Wick. „Sie weiß, um was es geht. Ich habe das Gefühl, dass sie das sehr gut im Griff hat.“ Es ist jedoch klar, dass keine Aussetzer mehr erlaubt sind.
„Es zählt jeder Punkt, ich kann mir eigentlich nichts groß vorwerfen“, sagte Preuß nach dem Massenstart, der bei den widrigen Bedingungen eine Herausforderung war. Für Bitterling war es eine absolute Weltklasseleistung.
Weitere Kristallkugeln im Visier
Beim Saisonabschluss hat Preuß zudem die Möglichkeit, zwei weitere Kristallkugeln zu gewinnen. Im Sprint hat sie jedoch nur sieben Punkte Vorsprung auf die französische Weltmeisterin Justine Braisaz-Bouchet und im Massenstart 41 auf die Schwedin Elvira Öberg. Preuß würde die rot getragenen Trikots für die Disziplinwertungen jedoch gerne abgeben, um am Ende der Saison vor zehntausenden Fans in Gelb ihren bislang größten sportlichen Erfolg zu feiern.
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