Vor dem bevorstehenden US-Trip der Formel 1 nach Florida hat der Präsident des Weltverbands, Mohammed Ben Sulayem, einen Kurs der Versöhnung eingeschlagen. Der Funktionär aus den Vereinigten Arabischen Emiraten, der wegen seiner Amtsführung und seiner strengen Regelungen unter dauerhafter Kritik steht, zeigt sich offen für Veränderungen im umstrittenen Strafenkatalog für die Fahrer.
Ben Sulayem erwägt Änderungen
Wie weit die Änderungen gehen könnten, bleibt abzuwarten. Ben Sulayem, der unter dem Druck von Fahrern wie Max Verstappen steht, hat über seinen Instagram-Account bekannt gegeben, dass er „konstruktives Feedback“ von Piloten aus verschiedenen FIA-Rennserien erhalten hat. Diese Rückmeldungen könnten dazu führen, dass er „Verbesserungen“ im Anhang B des Internationalen Sportkodex in Betracht zieht, der die Strafen für das Fluchen und Schimpfen der Fahrer festlegt.
Kritik aus der Rallye-Szene
Besonders aus der Rallye-Szene hat Ben Sulayem viel Kritik einstecken müssen. Nach einer Geldstrafe von 10.000 Euro gegen Hyundai-Pilot Adrien Fourmaux wegen Fluchens in einem TV-Interview äußerten seine Kollegen ihren Unmut. Die Gewerkschaft der Rallyefahrer wies darauf hin, dass die Härte der Strafen für geringfügige sprachliche Ausrutscher alarmierend zugenommen habe und eine einvernehmliche Lösung dringend erforderlich sei.
Strafen und deren Folgen
Ben Sulayem hatte Ende Januar einen verschärften Strafenkatalog veröffentlicht, um dem „moralischen Schaden“ für den Automobil-Weltverband entgegenzuwirken. Verstappen und seine Formel-1-Kollegen fühlen sich durch die strengen Regelungen gegängelt. Ein Beispiel ist das Verhalten von Carlos Sainz, der 10.000 Euro zahlen musste, weil er wegen eines Toilettenbesuchs zu spät zur Nationalhymne kam.
Verstappen äußert sich über Strafen
Verstappen hat sogar einen Maulkorb gegen sich selbst verhängt, um nicht bestraft zu werden, wenn er seine Meinung zur Regelung äußert. Er weiß aus Erfahrung, dass das Fluchen Konsequenzen haben kann, nachdem er im vergangenen Jahr Sozialstunden in Ruanda ableisten musste, weil er sich bei einem Rennen über sein Auto beschwerte.
Meinungen und Respekt im Motorsport
Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff sieht Maßnahmen gegen schlechtes Verhalten als notwendig an, betont jedoch, dass die Emotionen der Fahrer nicht unterdrückt werden sollten. Trotz der strengen Regelungen bleibt der Funkverkehr ohne Konsequenzen für die Fahrer. Ben Sulayem betont, dass Anhang B ein wichtiger Teil des Sportkodex bleibt und dass die Regeln kontinuierlich verbessert werden können, um den Sport zugänglicher zu machen.
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