Flavio Briatore, der bisherige Chefberater des Formel-1-Teams Alpine, hat nach dem Rücktritt von Oliver Oakes die Rolle des Teamchefs übernommen. Diese Ernennung ermöglicht es ihm, seine Strategie ohne Kompromisse durchzusetzen.
Bereits weniger als zwölf Stunden nach der Trennung von Oakes kündigte das Team eine Neuausrichtung bezüglich der Fahrer an. Jack Doohan, der bislang noch keine Punkte sammeln konnte und Sohn des australischen Motorradrennfahrers Mick Doohan, wird zum Ersatzfahrer degradiert. Franco Colapinto, der vorherige Reservefahrer, wird in den nächsten fünf Rennen ab dem Großen Preis in Imola am 18. Mai zum Einsatz kommen. Vor dem Großen Preis von Großbritannien am 6. Juli wird die Fahrerfrage erneut bewertet.
Briatores Führungstil und Philosophie
Briatore, bekannt für seine direkte Art, äußerte sich zu seinem Führungsstil: „Ich vertraue den Leuten, solange sie mir das Vertrauen zurückgeben. Wenn sie schlecht sind, tausche ich sie aus. Schlechte Leute infizieren alle, die unter ihnen arbeiten.“ Diese Einstellung spiegelt seine Überzeugung wider, dass eine klare Linie in der Teamführung entscheidend ist.
Karriere und Erfolge
Der Italiener, der eine Tochter mit Model Heidi Klum hat, war seit Juni letzten Jahres als Chefberater bei Alpine tätig und berichtete direkt an Renault-Geschäftsführer Luca de Meo. Briatore selbst bezeichnete sich als „demokratischen Diktator“, da er die Entscheidungen treffe, unabhängig von seinem Titel.
Briatore wuchs in Piemont auf und wurde durch seine Verbindung zum Modeunternehmer Luciano Benetton in den Motorsport eingeführt. In den 1990er Jahren holte er Michael Schumacher in sein Team, was zu zwei Weltmeistertiteln für den Deutschen führte. Später war er bei Renault und beendete die Dominanz von Ferrari mit Fernando Alonso.
Im Jahr 2008 wurde Briatore wegen seiner Rolle im Crashgate-Skandal für zunächst lebenslang gesperrt, jedoch wurde die Sperre später von einem französischen Gericht aufgehoben.
Rückkehr und Zukunft von Alpine
Briatore kehrt nun offiziell in die Formel 1 zurück, obwohl er nie wirklich weg war. Seine enge Zusammenarbeit mit Alonso und seine Rolle im Formel-1-Kalender haben ihn weiterhin präsent gehalten. Seine Beförderung erfolgt in einer Zeit, in der viele Länder autoritäre Führungsstile bevorzugen. Briatore wird nun daran gemessen, ob er Alpine zum Erfolg führen kann.
Das Team hat sich von viel Personal getrennt, und die Motorenfabrik in Viry-Châtillon wurde geschlossen. Ab 2026 wird Alpine bei Mercedes Motoren beziehen. Trotz dieser Umstrukturierungen ist Alpine aktuell nur Vorletzter in der Teamwertung.
Hohe Ziele für die Zukunft
Briatore hat ambitionierte Ziele formuliert: „2026 wollen wir bei 50 Prozent aller Rennen um Podestplätze fahren. 2027 müssen wir in der Lage sein, um den Titel zu fahren.“ Es besteht jedoch auch die Möglichkeit, dass Alpine, an dem eine Investorengruppe um den Hollywood-Schauspieler Ryan Reynolds 24 Prozent der Anteile hält, verkauft wird. Gerüchte über einen möglichen Verkauf kursieren, auch wenn Briatore einen Verkauf „zu 100 Prozent“ dementiert hat.
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