29. März 2024

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Eintracht gewinnt rasantes Pokal-Derby gegen Darmstadt

Eintracht Frankfurt und Darmstadt 98 liefern sich einen spannenden Pokal-Fight. Am Ende jubelt der Bundesligist.

Eintracht Frankfurt hat die Erfolgsserie von Zweitliga-Spitzenreiter Darmstadt 98 in einem rasanten Hessen-Derby gestoppt und zum 19. Mal das Ticket fürs Viertelfinale im DFB-Pokal gelöst.

Der Fußball-Bundesligist entschied das Sechs-Tore-Spektakel mit 4:2 (2:2) für sich und fügte den zuvor 20 Mal unbesiegten Lilien die erste Pflichtspielniederlage seit dem 16. Juli 2022 zu. «Es war ein verdienter Sieg», befand Eintracht-Sportvorstand Markus Krösche. 

Vor 49.500 Zuschauern in der ausverkauften Frankfurter Arena erzielten Randal Kolo Muani (6./90. Minute), Rafael Borré (44.) und Daichi Kamada (62.) die Tore für die Eintracht, die damit weiter in drei Wettbewerben dabei ist und dem Fernziel Berlin einen Schritt näher kam. Mathias Honsak (29./31.) traf doppelt für den Zweitliga-Tabellenführer. 

Mutiger Außenseiter

«Wir haben insgesamt ein gutes Spiel gemacht und konnten zum Glück mit dem dritten und vierten Tor den Deckel draufmachen», sagte Kolo Muani. Ganz anders war die Stimmungslage bei den Gästen. «Es ist sehr bitter, dass wir das Spiel verloren haben. Wir sind sehr traurig, können aber auch stolz sein, wie wir uns präsentiert haben», sagte Honsak.

Der Außenseiter aus Darmstadt begann mutig und war um eigene Offensivaktionen bemüht. Doch schon beim ersten Eintracht-Angriff wurden die Gäste kalt erwischt. Aurelio Buta flankte von der rechten Seite in die Mitte, wo Kolo Muani frei zum Kopfball kam und Lilien-Torwart Marcel Schuhen mit einer Bogenlampe ins lange Eck überwand. Es war das 13. Pflichtspieltor des französischen Vize-Weltmeisters, der im vergangenen Sommer ablösefrei vom FC Nantes zur Eintracht gewechselt war.

Nur fünf Minuten nach der Führung hätte Rafael Borré, der für den verletzten Jesper Lindström in die Startelf gerutscht war, schon für eine Vorentscheidung sorgen können. Doch der völlig frei stehende Kolumbianer schoss den Ball aus sieben Metern über das Tor. Die Vorarbeit war wieder von Buta gekommen.  

Wenig später gab es dann eine Schrecksekunde, als Darmstadts Jannik Müller und Frankfurts Tuta im Luftduell mit den Köpfen zusammenkrachten und benommen liegen blieben. Nach einer Behandlungspause konnten aber beide mit einem Kopfverband weitermachen. 

Geschockter Favorit

Frankfurt bestimmte weiter das Spiel und kam durch Mario Götze zur nächsten großen Möglichkeit. Nach einem Pass von Winter-Neuzugang Philipp Max scheiterte der Weltmeister von 2014 aus Nahdistanz an Schuhen. Dieser Chancen-Wucher sollte sich rächen, denn der Zweitligist drehte mit einem Doppelschlag innerhalb von zwei Minuten die Partie. Beide Male nutzte Honsak, der schon beim jüngsten 4:0 in Sandhausen doppelt getroffen hatte, eine Unaufmerksamkeit in der Eintracht-Defensive. 

Der Favorit wirkte geschockt und leistete sich in der Folge weitere Schwächen, die Darmstadt fast zum dritten Treffer nutzte. Phillip Tietz vergab jedoch in aussichtsreicher Position. Auf der Gegenseite verpasste Kolo Muani per Kopf den Ausgleich, der dann doch noch vor der Pause fiel. Kapitän Sebastian Rode passte auf Götze, der leitete direkt weiter auf Borré und der Angreifer behielt dieses Mal die Nerven und vollendete. 

Bei der Entstehung beklagten die Darmstädter später ein vermeintliches Foulspiel an Fabian Holland, das Schiedsrichter Felix Zwayer nicht geahndet hatte. «Es war ein Foul, das Tor darf nicht zählen», monierte Honsak.

Die erste gefährliche Offensivaktion nach dem Wechsel gehörte den Gästen, doch nach gut einer Stunde jubelte die Eintracht. Kolo Muani legte per Kopf auf Kamada ab und der Japaner jagte die Kugel aus 17 Metern ins Eck. Darmstadt gab jedoch nicht auf. Tietz (65.) traf aus Nahdistanz nur den Pfosten, Marvin Mehlem kurz darauf sogar ins Tor. Der Mittelfeldspieler stand aber im Abseits. Honsak verpasste eine Viertelstunde vor Schluss den Ausgleich, sodass die Überraschung am Ende ausblieb. Der formstarke Kolo Muani machte kurz vor Ende per Konter alles klar.

Eric Dobias und Jana Glose, dpa