19. April 2024

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Dressur-Olympiasiegerin sauer wegen Mutterschutz-Regel

Doppel-Olympiasiegerin Jessica von Bredow-Werndl ist wegen der Mutterschutz-Regel des Pferdesport-Weltverbandes FEI sauer.

Sie finde die Auslegung des Reglements «schlichtweg ungerecht», da die FEI ihr ein schnelles Comeback nach ihrer Babypause unmöglich gemacht habe, schrieb die Dressurreiterin im Internet bei Instagram.

«Ich hatte mich auf mein Comeback nach der Babypause in Ludwigsburg sehr gefreut, doch meine Teilnahme wurde nicht genehmigt», erklärte die Doppel-Olympiasiegerin von Tokio. Der Verband habe ihr aufgrund seiner Auffassung der Regelungen zum Mutterschutz «eine Startgenehmigung verwehrt».

Die Dressurreiterin aus dem bayerischen Tuntenhausen wollte sechs Wochen nach der Geburt ihrer Tochter bei einer Dressur-Veranstaltung in Ludwigsburg starten, die am 21. September beginnt. Die 36 Jahre alte Reiterin war Mitte August zum zweiten Mal Mutter geworden.

«Kein Verständnis für FEI-Regelung»

Im Reglement geht es vor allem um Weltranglistenpunkte. Wer Mutterschutz beantragt, kann die Hälfte der Punkte für sechs Monate behalten, darf nach FEI-Ansicht aber erst nach einem halben Jahr wieder reiten. Wer eher startet, so wie es die deutsche Dressurreiterin geplant hatte, verliert nach FEI-Auslegung rückwirkend die Punkte während der gesamten Schwangerschaftspause. «Ich kann die Entscheidung angesichts des Wortlauts der FEI-Regelung nicht nachvollziehen», klagte die Reiterin.

Unterstützung erhält von Bredow-Werndl vom deutschen Verband FN. Es sei nicht geregelt, «dass eine Athletin auch sechs Monate pausieren muss», sagte FN-Justiziarin Constanze Winter in einer Mitteilung. Die Sportlerinnen können nach ihrer Ansicht den Mutterschafts-Urlaub auch «früher beenden».

Seit Monaten kämpft bereits die Springreiterin Janne Friederike Meyer-Zimmermann gegen die FEI-Auslegung. Nach der Geburt ihres Sohnes Friedrich hatte sie früh angefangen, wieder zu reiten. Deshalb stürzte sie in der Weltrangliste ab und erhielt nach eigener Aussage bei einigen bei internationalen Turnieren keine Startgenehmigung.