28. März 2024

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Die elf prägenden Spieler der EM – und zwei Trainer

Viele Spieler haben bei dieser EM für Aufsehen gesorgt, einige von ihnen haben sie geprägt. Ronaldo, Spinazzola, Kjaer, Sterling oder Schmeichel - jeder von ihnen überzeugte auf eigene Art und Weise.

Die Fußball-Europameisterschaft ist fast vorbei. Im Endspiel im Londoner Wembley-Stadion trifft Italien auf England.

Bis zum Finale am Sonntag (21.00 Uhr/ZDF und Magenta TV) haben aber auch etliche Spieler anderer Nationen überzeugt. Die Deutsche Presse-Agentur hat die Elf des Turniers ausgewählt.

TOR

Kasper Schmeichel: Es fehlte nicht viel, und der 34-Jährige hätte wie sein Vater Peter vor 29 Jahren das EM-Finale erreicht. Dänemarks Nummer 1 war über das gesamte Turnier ein sicherer Rückhalt, er entschärfte 18 Schüsse, nur Yann Sommer (Schweiz) parierte drei mehr.

ABWEHR

Simon Kjaer: Der Kapitän der Dänen führte sein Team nach dem Drama um Starspieler Christian Eriksen durch das Turnier. Der 32 Jahre alte Italien-Legionär ist nicht mehr der Schnellste, hat aber eine enorm gute Übersicht.

Giorgio Chiellini: Italiens Anführer wurde mit starken Leistungen trotz fortgeschrittenen Fußballer-Alters (36 Jahre) zum Gesicht der Squadra Azzurra. Seine Späßchen kurz vor dem Elfmeterschießen gegen Spanien erfreuten auch alle neutralen Fans.

Harry Maguire: Die ersten zwei Spiele verpasste der Kapitän von Manchester United noch verletzungsbedingt, mittlerweile überzeugt er längst als Anführer und Antreiber. Auch in der Offensive sorgt Maguire vor allem dank seiner Kopfballstärke immer für Gefahr.

MITTELFELD

Denzel Dumfries: Geschwindigkeit, Torgefahr, scharfe Flanken – kaum ein anderer Spieler auf der rechten Außenbahn fiel bei dieser EM mehr auf. Dumfries brauchte dafür nur vier Spiele, denn im Achtelfinale war für ihn und die Niederlande schon Schluss.

Jorginho: Der gebürtige Brasilianer ist für Italien unersetzlich. Mit Übersicht und Spielverständnis gibt er Tempo und Rhythmus vor. Der 29-Jährige verpasste nur 15 EM-Minuten gegen Wales und verwandelte den entscheidenden Elfmeter im Halbfinale gegen Spanien lässig.

Pedri: Wenn der 18-Jährige spielt, sieht Spanien seine Zukunft. Der Nachwuchsstar des FC Barcelona spielte seine erste EM so, als wäre es seine dritte gewesen. Macht Pedri so weiter, hat er eine große Karriere vor sich.

Leonardo Spinazzola: Bis zu seinem Achillessehnenriss im Viertelfinale war der 28-Jährige bester Linksverteidiger des Turniers. Er überzeugte mit Dribbelstärke und großem Zug nach vorne. Zum Endspiel soll er mit dem Team als Zuschauer nach London reisen.

STURM

Cristiano Ronaldo: Mit dem zweiten Titel nach 2016 klappte es ziemlich deutlich nicht. Trotz des Ausscheidens im Achtelfinale kam der 36 Jahre alte Kapitän Portugals aber auf fünf Turniertore. Mehr hat vor dem Finale kein EM-Teilnehmer.

Patrik Schick: Der Tscheche von Bayer Leverkusen erzielte fünf der sechs Turniertore seines Teams und führte Tschechien bis ins Viertelfinale. Das schönste Tor war der Treffer aus mehr als 45 Metern beim 2:0 gegen Schottland.

Raheem Sterling: Der Flügelstürmer wuchs nur wenige Meter vom Wembley-Stadion entfernt auf, nun könnte er sich in der Arena zum Europameister krönen. Je länger das Turnier dauerte, desto stärker wurde Sterling.

TRAINER:

Roberto Mancini: Mut, Leidenschaft, Offensivdrang: So spielt die neue Squadra Azzurra, die der 56-Jährige nach der verpassten WM 2018 mit einem klaren Plan erschuf. «Er hat uns Vertrauen gegeben», sagte Nationalspieler Marco Verratti über den Coach, der bei dieser EM auch taktisch überzeugte.

Gareth Southgate: «Eine seiner größten Stärken ist es, dass er unter Druck ruhig bleibt», sagte Verteidiger John Stones über den Trainer. Southgate hat ein Team kreiert, das nicht begeistert, aber gewinnt. Trotz anfänglicher Kritik an der Spielweise zieht er sein Ding durch.

Von Jan Mies, Miriam Schmidt und Nils Bastek, dpa