Der Hamburger SV erlebte bei seiner Rückkehr in die Fußball-Bundesliga einen emotionalen Höhepunkt, den Davie Selke als einer der Aufstiegsgaranten hautnah miterlebte. Der 30-jährige Stürmer äußerte sich stolz über die Rückkehr des Vereins in die höchste deutsche Liga: „Ich bin auch schon ein paar Jahre dabei. Das habe ich aber so auch noch nicht erlebt.“
Nach dem beeindruckenden 6:1-Sieg gegen den SSV Ulm brachen bei Spielern, Fans und in der Stadt die Emotionen über sieben Jahre Zweitklassigkeit durch. Sportvorstand Stefan Kuntz verglich das Gefühl mit dem Öffnen einer lange geschüttelten Champagnerflasche: „Es ist mir so vorgekommen, als hätte einer seit sieben Jahren eine große Champagnerflasche geschüttelt, und heute hat einer den Korken aufgemacht.“
Die Feierlichkeiten umfassten einen Platzsturm, bei dem Zehntausende Fans den Rasen stürmten, Feuerwerke am Stadion, Autokorsos und Gesangseinlagen von Spielern wie Selke und Ludovit Reis. Viele Fans nahmen sich Erinnerungsstücke vom Spielfeld mit. Doch trotz der Freude kam es auch zu schweren Verletzungen: Während des Platzsturms wurden 20 Personen verletzt, darunter eine Person, die in Lebensgefahr schwebte. Über 60 Rettungskräfte waren im Einsatz, um den Verletzten zu helfen.
Trotz dieser Vorfälle blieb die allgemeine Stimmung ungetrübt. „Der HSV ist wieder da, wo er hingehört“, sagte Selke. Trainer Merlin Polzin, der erst seit kurzer Zeit im Amt ist, betonte: „Der HSV war nicht in der ersten Liga, der HSV war aber nie weg.“
Polzin, der aus Hamburg stammt, kennt die Bedeutung des Vereins für die Stadt und darüber hinaus. Er wurde von den Fans als einer von ihnen akzeptiert, und seine Spieler vertrauten ihm. Bei einer Pressekonferenz wurde er von seinen Spielern mit Bier begossen, während Pressesprecher Philipp Langer Polzins Leistungen lobte.
Nachdem Polzin im November nach der Trennung von Steffen Baumgart interimistisch übernahm, hat er schnell an Profil gewonnen und zeigt sich bescheiden in seiner Rolle. Sportdirektor Claus Costa würdigte Polzins Engagement und Klarheit in schwierigen Zeiten.
Bevor der HSV in die neue Saison startet, hat Polzin ein weiteres Ziel: Er möchte die Zweitliga-Meisterschaft beim Saisonfinale gegen die SpVgg Greuther Fürth holen. „Keiner trainiert, um Zweiter zu werden“, so Polzin.
Die HSV-Legende Horst Hrubesch äußerte den Wunsch, dass der Verein in der kommenden Bundesliga-Saison eine konkurrenzfähige Mannschaft aufbauen sollte, die nicht um den Abstieg spielt, sondern von Anfang an um den Klassenerhalt kämpft.
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