Zhao Xintong hat sich als erster Snooker-Weltmeister aus Asien etabliert. Der 28-jährige Chinese setzte sich im Finale in Sheffield mit 18:12 gegen den Waliser Mark Williams durch. Mit der chinesischen Fahne in der Hand wurde Zhao vom Publikum gefeiert.
„Ich kann es nicht fassen, was ich erreicht habe“, äußerte der neue Champion und suchte nach den richtigen Worten: „Ich war so nervös.“ Er kündigte an, sich nach diesem Triumph einen „guten Drink“ gönnen zu wollen.
Aufholjagd in der letzten Session
Mark Williams, der 50-jährige Spieler, der 25 Jahre nach seinem ersten Titel versuchte, seinen vierten WM-Titel zu gewinnen, war der älteste Finalist. „Was soll ich sagen, da ist ein neuer Superstar“, betonte Williams in Bezug auf Zhao, der fast halb so alt ist.
Zhao legte den Grundstein für seinen Sieg bereits in der ersten von vier Sessions, indem er sieben von acht Partien gewann. Obwohl Williams sich im Linkshänder-Duell zurückkämpfte, ging er mit einem 8:17-Rückstand in die letzte Session. Zhao benötigte nur noch einen Sieg, jedoch musste er warten, bis Williams fünf Partien hintereinander gewann, bevor er den entscheidenden Punkt erzielte. „Er ist der Beste“, lobte Zhao den Verlierer respektvoll.
Kontroversen um den neuen Weltmeister
Insgesamt waren zehn Chinesen unter den 32 Spielern im Hauptfeld. Dazu gehörte auch Ding Junhui, der 2016 als bislang einziger Profi aus Asien im Finale stand, jedoch den Titel verpasste. Zhao eliminierte im Halbfinale Ronnie O’Sullivan, dem er den Rekord eines achten WM-Titels im Crucible Theatre verwehrte.
Zhao ist nicht ohne Kontroversen. Aufgrund seiner Verwicklung in einen Manipulationsskandal wurde er für 20 Monate gesperrt, obwohl er selbst nicht aktiv den Ausgang von Spielen beeinflusst haben soll. Er gab zu, auf Matches gewettet zu haben. Wegen der Sperre verlor er seinen Profistatus und trat bei der WM als Amateur an. Zur kommenden Saison erhält er diesen zurück, und das Preisgeld von 500.000 Pfund (rund 587.000 Euro) für den Titel wird ihm ausgezahlt.
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