Die Vorfreude auf die Weltmeisterschaft in Dänemark und Schweden wächst, doch auch die Zweifel nehmen zu. Eishockey-Bundestrainer Harold Kreis steht vor einer anspruchsvollen Aufgabe, um das Team für das Turnier, das am Freitag beginnt, vorzubereiten. Die Ansprüche an den Vize-Weltmeister von 2023 sind hoch, und das Erreichen des Viertelfinales gilt bereits als Minimum.
NHL-Stürmer Lukas Reichel von den Chicago Blackhawks äußerte sich zu den Ambitionen des Teams: „Wir gehen alle rein, um eine Medaille zu gewinnen. Ich geh’ ja nicht in eine WM rein und sage: Schauen wir mal, was wird.“
Erste Generalprobe zeigt Schwachstellen
Das 2:5 (0:1, 0:2, 2:2) gegen die USA, die mit einem eher durchschnittlichen NHL-Aufgebot antraten, offenbarte einige Baustellen im deutschen Spiel. „Man muss immer einen Schritt nach dem anderen gehen“, erklärte Kreis und verglich die Situation mit einem Bergsteiger, der nicht mehrere Camp gleichzeitig angehen kann, da ihm sonst der Sauerstoff ausgeht.
Kapitän Moritz Seider von den Detroit Red Wings betonte, dass es viel zu analysieren gebe: „Jetzt haben wir viel zu analysieren und können daran arbeiten, es gegen Ungarn besser zu machen.“ Am Samstag steht ein wichtiges Spiel gegen den Außenseiter Ungarn auf dem Programm, gefolgt von einem weiteren Spiel gegen Kasachstan am Sonntag.
Vorbereitungen für die WM intensivieren
Justin Schütz, der gegen die USA zwei Tore erzielte, lobte die Planung des Deutschen Eishockey-Bundes (DEB) und wies darauf hin, dass der Teamgeist in den kommenden Tagen weiter wachsen müsse, um eine erfolgreiche WM zu erreichen. Trotz der schweren Niederlage ist das Team noch motiviert, sich zu verbessern.
Im Vergleich zu anderen Nationen, wie Kanada, die mit NHL-Stars wie Sidney Crosby und Nathan MacKinnon auflaufen, benötigt Deutschland dringend Verstärkung aus der besten Liga der Welt. Hier könnte Tim Stützle, nach Leon Draisaitl der zweitbeste deutsche Offensivstar, ins Spiel kommen. Nach dem Ausscheiden der Ottawa Senators aus den Playoffs könnte der 23-Jährige zur Verfügung stehen, kämpft jedoch laut DEB-Sportdirektor Christian Künast mit kleineren Verletzungen.
Stützles mögliche Rückkehr
Künast betonte, dass Stützle 100-prozentig fit sein muss, bevor er ins Team aufgenommen wird. Eine Entscheidung über seine Teilnahme wird Mitte der Woche erwartet. Der NHL-Top-Stürmer könnte auch nach dem ersten Spielwochenende zum Team stoßen.
Die Hoffnung auf eine bessere Leistung gegen die USA liegt auch in der Erinnerung an die letzte WM, als das Team nach einer deutlichen Niederlage gegen die USA zu einer starken Einheit zusammenwuchs und es bis ins Finale schaffte. Kapitän Seider, der auch damals im Kader war, bleibt vorsichtig optimistisch: „So etwas muss sich entwickeln.“
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