5. Mai 2025

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Elena Semechin: Unterstützung für Schwangere Athleten und Sponsoren reagieren

Elena Semechin: Unterstützung für Schwangere Athleten und Sponsoren reagieren

Die Paralympics-Schwimmerin Elena Semechin spricht über die Herausforderungen von Schwangeren im Leistungssport und die Reaktionen ihrer Sponsoren.

Die Schwangerschaft einer Athletin kann im Spitzensport erhebliche finanzielle Herausforderungen mit sich bringen. Dies verdeutlichte die Paralympics-Schwimmerin Elena Semechin, die im April im ZDF-Sportstudio über ihre Erfahrungen berichtete. „Das sind schon Gedanken und Sorgen, die man sich macht. Wie finanziere ich mich dann, dann kommt ja noch ein Menschlein dazu“, sagte sie.

Die Reaktionen auf Semechins Aussagen waren überwältigend. Sie erhielt über 100 Nachrichten mit guten Wünschen, wie sie der dpa mitteilte. Besonders bemerkenswert ist, dass einer ihrer Sponsoren seine Entscheidung überdacht hat.

Zusätzlich haben sich mehrere potenzielle Geldgeber bei der 31-jährigen, die an Morbus Stargardt leidet, gemeldet. „Gespräche laufen bereits, das freut mich sehr und ich bin gespannt, ob es zu einer festen und langfristigen Partnerschaft kommt“, äußerte Semechin.

Semechins Forderungen an Sportverbände

Semechin machte im Rahmen ihres öffentlichen Schwangerschaftsbekanntgabe im März deutlich, dass es für Schwangere im Leistungssport mehr Sicherheit und Planbarkeit brauche. Sie fordert, dass die Förderung und Kaderzugehörigkeit ab dem Zeitpunkt der Schwangerschaft automatisch für die kommende Saison verlängert werden sollten.

Außerdem plädiert sie für Unterstützungsmaßnahmen und Budgets für die Betreuung des Kindes bis zum dritten Lebensjahr, damit Athletinnen ihren Sport weiterhin professionell ausüben können.

Erfahrungen von Dajana Eitberger

Obwohl Sportverbände versuchen, bessere Bedingungen zu schaffen, sind diese nicht an die Privatwirtschaft gebunden. Dajana Eitberger, eine Top-Rennrodlerin, berichtete, dass während ihrer Schwangerschaft finanzielle Einbußen von mehreren zehntausend Euro auftraten. Sie informierte ihre Sponsoren nach drei Monaten über ihre Schwangerschaft und stellte fest, dass es viel Fingerspitzengefühl benötigte.

Die 34-Jährige betont, dass alle Sponsoren bis auf einen treu geblieben seien, der jedoch zusicherte, wieder einzusteigen, sobald sie zurück im Leistungssport ist.

Einblick in die USA

In den USA gab es in der Vergangenheit einen größeren Aufschrei, als die Olympiasiegerin Allyson Felix nach ihrer Schwangerschaft von Nike kritisiert wurde, da das Unternehmen ihren Sponsorenvertrag um 70 Prozent kürzen wollte. Felix klagte, dass Mütter bestraft würden, und Nike kündigte daraufhin an, sich zu verbessern.

Fazit und zukünftige Perspektiven

Eitberger schlägt vor, dass Sponsoren die Schwangerschaft ihrer Athletin für Marketingzwecke nutzen, insbesondere wenn sie nach der Rückkehr in den Sport Erfolge feiern kann. Semechins Sponsoren zeigen Verständnis und sind bereit, sie weiterhin im bisherigen finanziellen Rahmen zu unterstützen. Auch die Sporthilfe hat Kontakt aufgenommen und verschiedene Möglichkeiten angeboten. Semechin hat bereits viele Hürden überwunden und bewiesen, dass sie eine Kämpferin ist, was auch für Unternehmen eine wertvolle Geschichte darstellt.

„Nur weil man sich für eine Familie entscheidet, sollten keine finanziellen Nachteile entstehen“, betont Eitberger.