Jochen Mass, der einstige Formel-1-Pilot, ist verstorben. Der 73-Jährige starb am Sonntag im Kreis seiner Familie in Cannes, nachdem er im Februar einen Schlaganfall erlitten hatte. Mass hinterlässt seine Ehefrau Bettina, vier Kinder und fünf Enkelkinder.
Von der See zur Rennstrecke
Ursprünglich wollte Mass Kapitän werden. „Schiffe geben mir viel, sie haben Seele“, sagte der aus Dorfen bei München stammende Mass. Trotz seiner frühen Liebe zur See, begann er nach einer Mechaniker-Ausbildung seine Motorsport-Karriere. In seiner Laufbahn bestritt er 105 Formel-1-Rennen, erzielte acht Podiumsplätze und gewann ein Rennen. 1975 wurde er der zweite deutsche Grand-Prix-Sieger nach Wolfgang Graf Berghe von Trips.
Ein gefährliches Leben im Rennsport
Mass erlebte eine gefährliche Zeit im Motorsport. Sein einziger Sieg war überschattet von einem schweren Unfall, als Rolf Stommelen im Jahr 1975 in Barcelona verunglückte und mehrere Zuschauer starben. „Die Gefahr gehörte für einen Rennfahrer dazu“, sagte Mass und reflektierte über die Risiken, die er einging.
Ein schmerzlicher Verlust
Der Tod des Rennfahrers Gilles Villeneuve im Jahr 1982 traf Mass schwer. Villeneuve verunglückte bei einem Rennen, als Mass ihm Platz machen wollte. „Wieso habe ich das überlebt?“, stellte Mass viele Jahre später in Frage. Diese Erfahrungen führten dazu, dass er sich bald darauf aus der Formel 1 zurückzog.
Vater und Mentor
Mass hatte aus erster Ehe zwei Söhne und aus seiner zweiten Ehe mit Bettina zwei Töchter. Er war bis zuletzt aktiv im Rennsport und nahm an Oldtimer- und Klassikerrennen teil. Als ehemaliger TV-Experte gab er auch Ratschläge, unter anderem an Michael Schumacher, den er ermutigte, 1996 zu Ferrari zu wechseln.
Ein Leben in Ruhe und Stille
Trotz seiner aufregenden Karriere wusste Mass die Ruhe zu schätzen. „Ich konnte Ruhe und Stille immer schon genießen“, sagte er über sein Leben in Grasse, Frankreich. „Wir leben ja in einer Welt, in der es niemals ganz ruhig ist.“
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