Der FC St. Pauli hat es verpasst, vorzeitig in der Fußball-Bundesliga zu bleiben. Mit einem 0:1 (0:0) gegen den VfB Stuttgart müssen die Hamburger noch mindestens eine Woche abwarten, um die Planung für eine weitere Saison in der höchsten deutschen Spielklasse fortzusetzen. Trotz dieser ersten Niederlage nach vier Spielen bleibt der Vorsprung auf den Relegationsplatz mit zwei Spieltagen vor Schluss beruhigende fünf Punkte. Außerdem ist die Tordifferenz um einiges besser als die des 16. platzierten 1. FC Heidenheim.
Vor 29.546 Zuschauern im ausverkauften Millerntor-Stadion erzielte Nick Woltemade in der 88. Minute den entscheidenden Treffer für die Schwaben. Zuvor war Woltemade in der 60. Minute mit einem Handelfmeter am überragenden St. Pauli-Keeper Nikola Vasilj gescheitert.
Der Verteidiger Siebe Van der Heyden hatte laut VAR-Entscheid den Ball mit der Hand nach einem Schuss blockiert und sah dafür die Gelb-Rote Karte. In der Nachspielzeit erhielt auch Vasilj eine Gelb-Rote Karte, nachdem er sich über die Entscheidungen des Schiedsrichters Florian Exner beschwerte.
Stuttgart beendet Negativserie
Mit diesem Sieg beendete der deutsche Vize-Meister die jüngste Negativserie. Aus den letzten zehn Spielen hatte das Team lediglich einen Sieg geholt, was alle Europapokal-Ambitionen in der Bundesliga zunichte machte. Die letzte Hoffnung der Stuttgarter bleibt das DFB-Pokal-Finale am 24. Mai in Berlin gegen den Drittligisten Arminia Bielefeld.
Spielverlauf
Die Hamburger starteten stark in die Partie. Bereits nach 36 Sekunden hatte Noah Weißhaupt die Chance zur Führung, scheiterte jedoch am VfB-Torwart Alexander Nübel. Weißhaupt war kurzfristig in die Startelf gerutscht, da sich Elias Saad beim Aufwärmen verletzt hatte.
Die Stuttgarter hatten insgesamt mehr Ballbesitz, aber die gefährlicheren Aktionen kamen in den ersten 20 Minuten von den Gastgebern, insbesondere über die Flügel mit Weißhaupt und Philipp Treu. Der letzte Pass der St. Pauli-Offensive kam jedoch zu oft nicht an. Die beste Chance vor der Pause hatte Danel Sinani (9.), dessen Schuss knapp am oberen rechten Eck vorbei ging.
Die Schwaben benötigten einige Zeit, um ihre Überlegenheit in Dominanz umzuwandeln. Woltemade (18.) scheiterte bei der besten Chance der Stuttgarter vor der Pause an Vasilj. Chris Führich wurde von St. Paulis Abwehrchef Hauke Wahl blockiert und verpasste vier Minuten später per Lupfer nur knapp das Tor.
Mit zunehmendem Druck der Stuttgarter verloren die Hamburger ihren Zugriff auf das Spiel. Auch nach der Pause dominierten die Schwaben das Geschehen. Woltemade und andere Stuttgarter Spieler ließen beste Gelegenheiten ungenutzt und scheiterten häufig an Vasilj. Schließlich belohnte Woltemade sein Team mit seinem zehnten Saisontreffer. In der hektischen Schlussphase musste auch Vasilj das Feld verlassen.
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