Die Teilnahme an europäischen Wettbewerben zieht viele Fans an, jedoch sehen sich deutsche Clubs in verschiedenen Ballsportarten mit erheblichen finanziellen Herausforderungen konfrontiert. Während der Fußball in der Königsklasse eine Goldgrube darstellt, ist dies im Volleyball nicht der Fall.
Volleyball: Hohe Kosten für die Champions League
Sandra Zimmermann, Geschäftsführerin des Dresdner SC, erklärte, dass die Clubs im Volleyball mit zusätzlichen Kosten von etwa 100.000 Euro rechnen müssen, um in der Champions League mitzuspielen. „Wir gehören zu den wenigen, die Geld mitbringen müssen, wenn sie in der europäischen Königsklasse antreten wollen“, sagte sie.
Auch bei den Männern ist die Champions League finanziell unattraktiv. Kaweh Niroomand, Geschäftsführer der BR Volleys, äußerte, dass die finanzielle Situation erst mit einem Halbfinaleinzug besser werden kann, was es den stärkeren Teams ermöglicht, ihren Vorteil weiter auszubauen.
Handball und Basketball: Weniger lukrative Wettbewerbe
Im Handball ist die Champions League etwas lukrativer, jedoch gibt es nur zwei Startplätze für deutsche Clubs. In der European League sind die finanziellen Anreize stark reduziert. Andreas Mohr vom Bundesligisten MT Melsungen betonte, dass der Wettbewerb nicht als finanzielle Belohnung für sportlichen Erfolg gilt.
Im Basketball hat der BBL-Club Niners Chemnitz den Fiba Europe Cup gewonnen, jedoch sind die Prämien nicht ausreichend, um die Kosten zu decken. Philipp Höhne, Geschäftsführer der Bamberg Baskets, betonte, dass eine gute Ticket- und Sponsoring-Strategie notwendig sei, um profitabel zu bleiben.
Euroleague: Ungleichheiten in der Finanzierung
In der Euroleague, der höchsten Basketball-Liga, sind die finanziellen Bedingungen ebenfalls unterschiedlich. Bayern München hat einen festen Startplatz und ist mit den wirtschaftlichen Bedingungen zufrieden, während Alba Berlin für die Lizenzverlängerung hohe Gebühren zahlen muss ohne an den Vermarktungserlösen beteiligt zu werden.
Europapokal: Vorteile trotz finanzieller Belastung
Trotz der finanziellen Belastungen bringt die Teilnahme an europäischen Wettbewerben auch Vorteile mit sich. Zimmermann hebt hervor, dass die Champions League für den Dresdner SC ein Alleinstellungsmerkmal darstellt und die Zuschaueranzahl erhöht. Niroomand fügte hinzu, dass die Teilnahme an der Champions League ein wichtiger Faktor für die Rekrutierung von Spielern ist.
Die SVG Lüneburg verfolgt ähnliche Ziele und möchte die Zuschauer für die Leistungen der vorherigen Saison belohnen.
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