Nach dem höchsten Länderspielsieg der Geschichte ließen sich Deutschlands Handballerinnen von den Fans für ihre makellose EM-Qualifikation und die gelungene Generalprobe für die anstehende Olympia-Qualifikation feiern. Das Team von Bundestrainer Markus Gaugisch kam in Heidelberg gegen Israel zu einem mühelosen 46:9 (23:4) und damit zum sechsten Sieg im sechsten Spiel.
«Grundsätzlich war unser Ziel, noch mal viel zu probieren. Es ist natürlich cool, wenn so etwas Historisches dabei herauskommt», sagte Co-Kapitänin Emily Bölk. Der bisher höchste Länderspielerfolg war das 45:12 gegen Paraguay bei der WM 2007.
Gaugisch zog ebenfalls ein zufriedenes Fazit. «Die Mannschaft hat seriös abgeliefert. Ohne arrogant zu klingen: es war klar, dass wir das Spiel gewinnen. Es ist dann auch eine Qualität, so etwas abzureißen», lobte der Bundestrainer.
Xenia Smits: «Ein Schritt in die richtige Richtung»
Beste deutsche Werferinnen beim Rekordsieg vor 1121 Zuschauern waren Rückraumspielerin Xenia Smits mit sieben Toren sowie Julia Maidhof und Meret Ossenkopp (beide 5). «Ich denke, der Rekord war nicht unser Ziel. Aber wir haben die Dinge gut umgesetzt, die wir uns vorgenommen hatten. Es war ein Schritt in die richtige Richtung», sagte Smits.
Die DHB-Auswahl, die schon vorher als Gruppensieger feststand, beendete die Qualifikation für die EM-Endrunde vom 28. November bis 15. Dezember in Ungarn, Österreich und der Schweiz mit 12:0 Punkten und fährt nun mit viel Rückenwind nach Neu-Ulm.
Dort geht es ab Donnerstag in einem Vierer-Turnier mit Slowenien, Montenegro und Paraguay um das Ticket für die Sommerspiele in Paris. Es wäre die erste Olympia-Teilnahme für die DHB-Frauen seit 2008 in Peking. «Wir können mit einem guten Gefühl dorthin fahren», befand Gaugisch.
Bölk als «Handballerin des Jahres» geehrt
Ähnlich wie beim klaren 35:12 am Vortag dominierte die deutsche Mannschaft auch das zweite Duell mit Israel von Beginn an, obwohl der Bundestrainer einige Leistungsträgerinnen zunächst schonte. Bölk, die vor dem Anpfiff als «Handballerin des Jahres» geehrt wurde, saß in der ersten Halbzeit ebenso nur auf der Bank wie Smits.
Beide kamen erst nach dem Wechsel auf das Parkett, als die einseitige Partie längst entschieden war. Dennoch blieb der WM-Sechste weiter konzentriert und baute den Vorsprung kontinuierlich aus. So stand am Ende noch ein weiterer Rekord: 46 Tore in einem Länderspiel gelangen dem DHB-Team zuvor noch nie.
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