Der deutsche Top-Speerwerfer Johannes Vetter hat sich nach seinem Startverzicht beim Leichtathletik-Meeting in Dessau zurückhaltend für die kommenden Wochen in der WM- und EM-Saison geäußert.
«Wir müssen an der Technik die Stellschrauben finden, da weiter arbeiten und gleichzeitig gesundheitlich fit werden. Wie lange das dauert, weiß ich jetzt nicht», sagte der 29-Jährige dem MDR. «Wir müssen von Woche zu Woche schauen. Aber es stehen immer noch zwei Höhepunkte vor der Tür dieses Jahr. Da will ich teilnehmen – und erfolgreich teilnehmen.»
Der Weltmeister von 2017 hatte beim Wettkampf in Sachsen-Anhalt nach dem Einwerfen auf einen Start verzichtet. Probleme an «Fuß, Schulter und Beinbeuger rechts» handicapten den Sportler von der LG Offenburg. Und wenn dann die Technik nicht auf den Punkt genau sei, führe das bei der Krafteinwirkung zu Schmerzen.
«Eher der Haudrauf-Typ»
Er sei zwar «eher der Haudrauf-Typ», aber der Verzicht sei auch die Entscheidung von Trainer Boris Obergföll gewesen. Man habe kein Risiko eingehen wollen, sagte Vetter. «Dafür steht dieses Jahr zu viel an.» Die Leichtathleten stehen vor einer ungewöhnlichen Saison. Die Weltmeisterschaften vom 15. bis 24. Juli in Eugene in den USA und die Heim-Europameisterschaften vom 15. bis 21. August in München stehen als zwei Topereignisse kurz nacheinander an.
Einen deutschen Sieg gab es trotz Vetters Verzicht in dem international stark besetzen Feld in Dessau dennoch. Nach seinem guten Saisoneinstieg beim Diamond-League-Meeting in Doha gewann Julian Weber (Mainz) mit 85,02 Metern vor dem Olympiasieger von 2012, Keshorn Walcott (Trinidad und Tobago/84,69 Meter), und dem Olympia-Zweiten Jakub Vadlejch (Tschechien/83,93 Meter).
Im Weitsprung hatte zuvor Olympiasiegerin Malaika Mihambo von der LG Kurpfalz ihre Siegesserie im Paul-Greifzu-Stadion weiter ausgebaut und mit 6,49 Metern den vierten Sieg in Dessau klargemacht.
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